Flächensuche: Biologische Ortung vermisster Menschen | Verein für Deutsche Schäferhunde - OG Buchen-Bödigheim e.V.
Flächensuche: Biologische Ortung vermisster Menschen

titelbildErfolgreiche Einsatzüberprüfung der Rettungshundestafel FFW Buchen

(FR) Flächensuchhunde werden zum schnellen und effektiven Absuchen von Wäldern, Wiesen und unwegsamen Gelände zu Tag und Nacht eingesetzt. Ein Hund kann dabei ca. 30.000 m² innerhalb von 20 Minuten flächendeckend mit seiner feinen Nase absuchen. Bei der Suche trägt der Hund eine sogenannte Kenndecke. In der Flächensuche muss das Team in unwegsamem Gelände oder in großen Waldflächen auch nach vermissten Personen suchen und diese erstversorgen.

Die Rettungshundestaffel der FFW Buchen führte am 05. August 2023 ihre jährliche Einsatzüberprüfung durch. 5 Teams konnten erfolgreich bestehen und das Prädikat –geprüfter Flächensuchhund der FW erhalten.

Die Hunde werden dabei so ausgebildet, dass sie ein Gelände auf menschliche Witterung hin durchstöbern. Eine Geruchsprobe der vermissten Person wird hierbei nicht benötigt. Von den Hunden müssen dabei Personen angezeigt werden, die sitzen, kauern, liegen oder laufen.

Der Hund hat dabei drei Anzeigemöglichkeiten in der Fläche: Beim Verbellen bellt der Rettungshund so lange bei der gefundenen Person, bis sein Führer bei ihm ist; beim Bringseln nimmt der Hund an der gefundenen Person ein so genanntes Bringsel auf, läuft zu seinem Hundeführer zurück und führt diesen zu der Person; beim Freiverweisen hat der Hund kein Bringsel, sondern führt seinen Hundeführer durch Pendeln an das Opfer heran.

Wer wird mit Flächensuchhunden gesucht?

Allgemein nach der Einsatzhäufigkeit betrachtet handelt es sich in vielen Fällen um verwirrte oder verirrte ältere Menschen, um Kinder die sich verlaufen haben oder von zu Hause weggelaufen sind, aber auch um suizidgefährdete Personen aus allen Altersgruppen und sozialen Umfeldern.

Typische spezielle Lagen für den Einsatz von Flächensuchhunden:

Demente oder orientierungslose Person aus Heim/ Krankenhaus/ Haushalt abgängig

Person hat Depressionen oder ist suizidgefährdet und ist verschwunden

Kind kommt nicht zum verabredeten Zeitpunkt heim

Nach Verkehrsunfall wird ein Unfallbeteiligter (möglicherweise) vermisst

Anwohner hören Hilferufe in einem Waldgebiet, Personen sind womöglich in Gefahr

Wanderer / Spaziergänger/ Pilze Sucher verlaufen sich oder verunglücken im Gelände/Wald

Aktive Sportler (Reiter, Mountainbiker, Läufer), Waldarbeiter oder Jäger kehren nicht heim und könnten im Gelände verunfallt sein

Bekanntermaßen kranke Personen (z.B. Diabetes mellitus…) kehren nicht vom Spaziergang heim

Unfälle am und auf dem Wasser, wenn Vermisste ans Ufer geschwommen/ geschwemmt worden sind und dort hilflos oder verletzt liegen könnten

Beobachteter Absturz von Heißluftballonen, Segelfliegern, Drachenfliegern, Fallschirmspringern oder Ultralightflugzeugen über unzugänglichem Gebiet

Unbekannte Anzahl vermisster/ herausgeschleuderter/ im Schock weggelaufener Personen nach größeren Unglücken (z.B. Zugunglücke, Flugzeugabstürze, Explosionen, Busunglücke) in unwegsamem oder unübersichtlichem Gelände

Für das effektive Absuchen von Häusern, Kellern und Dachböden, Schuppen und Scheunen, Betriebsgebäuden etc. können Flächensuchhunde ebenfalls eingesetzt werden.

Besonders effektiv wird der Einsatz von Rettungshunden immer in Zusammenarbeit mit weiteren Ortungsmitteln und -verfahren, z.B. Helikoptern, Wärmebildkameras, Suchketten aus Helfern, Handyortung u.ä.

Die Rettungshundestaffel der FFW Buchen führte an diesem genannten Samstag ihre jährliche Einsatzüberprüfung durch. 5 Teams konnten erfolgreich bestehen und das Prädikat –geprüfter Flächensuchhund der FW erhalten. Es waren Dirk Westenhöfer mit Bella, Martynas Pockevicius mit Ego Menulio Pilnatis, Uwe Gungl mit Artos, Friedrich Reichert mit Nika vom Reichertshof und Sigi vom Judenberg.

Der Prüfer Peter Russ aus Wiesbaden betonte die Lauf-Such- und Arbeitsbereitschaft der Hunde, das sehr gute Anzeigeverhalten der Rettunshunde, die gute Team Arbeit, und die sehr gute Organisation durch Bernd Schäfer und Sigrid und Eugen Meixner.

Benjamin Laber bedankte sich bei der Rettungshundestaffel für ihren ehrenamtlichen Einsatz und Engagement, auch im Namen des Bürgermeisters, Andreas Hollerbach Kommandant FFW Buchen, sprach ebenfalls seinen Dank für die Arbeit und die gute Zusammenarbeit seit fast 20 Jahren in der FW aus. Die Rettungshundestaffel der Stadt Buchen verfügt zur Zeit über den Bestand:.8 Geprüfte und 6 in Ausbildung befindliche Hunde.

Bildnachweis: Ortsverrein; RNZ 25.08.2023